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Vergangenheit

Die vergessene Zeitzer Drahtseil-Eisenbahn

 

 
 
Errichtet wurde die Zeitzer Drahtseil-Eisenbahn im März 1877, im jüngeren Teil der Stadt Zeitz, der sogennanten " Oberstadt ". Nach nur fünf monatiger Bauzeit war die Bahn bereits im Juli 1877 einsatzbereit. Baumeister und Bauzeichner war Eduart Tretrop. Durch den beträchtlichen Wachstum der Industrie in Zeitz Ende des 19. Jahrhunderts und der geografischen Lage, der beträchtlichen Steigung des Wendischen Berges, wurde die Drahtseil-Eisenbahn zur Verbindung der beiden Teile von Zeitz, der " Ober "-und " Unterstadt " erbaut, um den Personen und damaligen Pferde-Fuhrwerken die Überwindung der Steigung zu erleichtern. Die Bahnfahrt dauerte zirca drei Minuten und die Gleisanlage bestand damals aus in ein Kies gebettetes, ineinander greifendes Doppelgleis, welches in der Mitte auseinander geht und angetrieben wurde die Drahtseil-Eisenbahn von einem Doppelkessel mit einer Zwillingsfördermaschine mit 22 PS. Im Jahr 1888 übernahm der Inhaber und Besitzer der Metallwarenfabrik in Zeitz, Carl Bescherer, die Bahn und trieb sie mit seiner eigenen Dampfmaschine an. Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu schweren Unfällen, die unter anderen auch tödlich geendet hatten. In DDR-Zeiten, 1950, ging die Drahtseil-Eisenbahn in die Hände der Stadt Zeitz über. Bereits neun Jahre später, 1959, hatte sie ihre letzte Fahrt und wurde stillgelegt. Ein Jahr später wurde die gesamte Anlage abgebaut. Danach wurde die stillgelegte Fabrik als Freizeiteinrichtung für naturwissenschaftliche Bildung der Schüler der Polytechnischen Oberschule " Station junger Naturforscher und Techniker Zeitz Richard Reißling " genutzt. Seit Ende der DDR steht das Objekt leer. Im Jahr 2014 hat sich in Zeitz ein Verein " Historische Drahtseilbahn e.V. " gegründet, dessen Ziel der Wiederaufbau der Anlage ist. 
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