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Die bewegende Geschichte von Oradour-sur-Glane

Das sinnlose Massaker von Oradour-sur-Glane
 
 
 
Als ich die Recherchen für diese Geisterstadt bearbeitet habe ist mir wieder einmal aufgefallen wie grausam Menschen sein können und trotz das ich schon viele Geisterstädte und ihre Geschichten kennen gelernt habe( die alle auf ihre Art sehr bewegend sind) hat mich keine so sehr erschüttert wie diese von Oradour. Und wenn ich die Zeit und das Geld hätte wäre das die erste Geisterstadt die ich persönlich besuchen würde um den unschuldigen Opfern persönlich zu gedenken.  Mir ist es persönlich schwer gefallen die Stadt auf unsere Homepage mit aufzunehmen, aber ich möchte es als Gedenken an die gefallene Stadt Oradour-sur-Glane und ihre Opfer tun.
 
Ihr Team von Schwarze Lichter Stadt
 
 
Das Verbrechen an der Stadt Oradour-sur-Glane
 
 
Oradour-sur-Glane war ein französisches Dorf. Zum Geisterdorf wurde das Örtschen aufgrund des verübten Kriegsverbrechens am 10. Juni 1944. Durch das Massaker von der Waffen-SS wurden in Oradour fast alle Einwohner ermordet, nur sechs der Bewohner überlebten. Das Dorf wurde komplett zerstört und mit 642 Opfern war es das größte Massaker in Westeuropa. Am 6. Juni 1944, unmittelbar nach der Landung der Allierten in der Normandie, erhielt die in Südwestfrankreich stationierte 2. SS-Panzer-Division " Das Reich" unter SS-Gruppenführer Heinz Lammerding den Marschbefehl zur Invasionsfront nach Norden. Auf ihrem Weg dorthin übte sie massive Vergeltung für den wachsenden-französischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Nachdem in Tulle bei einem Angriff von Partisanen 122 deutsche Soldaten getötet und ihre Leichen geschändet worden waren, besetzten Truppen der Division die Stadt wieder. Als Racheakt wurden am 9.Juli 1944 in Tulle 99 Geiseln von Mitgliedern der Panzerdivision erhängt. Diese und andere Kriegsverbrechen , die dem Massaker von Oradour vorausgingen, wurden von den Tätern später als Kreigsrepressalien verharmlost. Am 10. Juni 1944 erschien gegen 14 Uhr 120 Soldaten der 3. Kompanie des zur 2. SS-Panzer-Division " Das Reich" gehörenden SS-Panzergrenadier-Regiments 4 "Der Führer" im 30 Km nordwestlich von Limoges gelegene Dorf Oradour-sur-Glane. Bataillonskommandeur Adolf Diekmann hatte den Befehl des Regimentskommandeurs Sylwester Stadler, 30 Geiseln vom Bürgermeister des Ortes benenen zu lassen, um diese gegen seinen Freund Bataillonskommandeur Helmut Kämpfe auszutauchen. Dieser war kurz davor von der Resistance gefangen genommen. Adolf Diekmann befahl jedoch den Ort niederzubrennen und alle Einwohner zu töten. Otto Kahn, Chef der 3. Kompanie, sagte nach dem Krieg im Dortmunder Gerichtsverfahren aus, das Adolf Diekmann ihm den Befehl gegeben hatte alles nieder zubrennen und das gesammte Dorf inklusive der Bewohner zu vernichten. Die Bevölkerung wurde auf dem Marktplatz von der SS zusammen getrieben und zwischen Männer, Frauen und Kinder aufgeteilt. Die Frauen und Kinder wurden in die Kirche getrieben und diese wurde darauf angezündet und der Kirchturm gesprengt, der dann in das Kirchenschiff einschlug. Handgranaten wurden wahllos in die Menge geworfen und die SS-Leute schossen wie wild um sich. Nur der 47-jährigen Marquerite Rouffandu gelang die Flucht aus der brennenden und verschlossenen Kirche, alle anderen 350 Frauen und Kinder starben einen quallvollen Tod. Die 181 Männer, die zuvor in Garagen und Scheunen eingeschlossen waren, wurden danach auch in der zerstörten Kirche erschossen. Von den 642 Opfern die in Oradour ermordet wurden waren konnten gerade mal 52 identifiziert werden. Da es sich bei den Morden in Tulle und Oradour um eindeutige Verbrechen handelte, wurden gegen Adolf Diekmann kriegsgerichtliche Schritte eingeleitet, jedoch fiel er wenige Tage später während der alliierten Invasion, so das er für seine Verbrechen an dem Dorf nicht mehr büssen mußte. Auch ein Grßteil der 3.Kompanie, die das Massaker gegangen hatten, wurden bei den Kämpfen getötet, so das sie nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden konnten. Sylwester Stadler, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der deutsche Komandant General Walter Gleiniger und die Regierung in Vichy protestierten gegen die Bluttat. Doch da erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine gerichtliche Verfolgung stattfinden konnte gegen die Beteiligten des Massakers, konnten 1953 nur noch 65 Täter angeklagt werden. Am 13. Februar 1953 verurteilte ein Militärtribunal 21 im Prozess anwesende SS-Soldaten. Zwei wurden zum Tode und die 18 anderen Angeklagten zu acht bis zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Einer wurde freigesprochen. Da auch 14 Elsässer unter den Angeklagten waren, sorgte das Urteil im Elsass für große Unruhen, woraufhin das französische Parlament ein Amnestiegesetz erließ. Das Urteil der Elsässer wurde aufgehoben, die Urteile der Deutschen in Haftstrafen umgewandelt und die Verurteilten kurz darauf entlassen. Die beiden Todesstrafen wurden in lebenslange Haftstrafen umgewandelt, jedoch 1959 wurden auch diese Täter aus der Haft entlassen. Da nach umfänglichen Ergebnissen der Staatsanwaltschaft in Dortmund SS-Sturmbannführer Adolf Diekmann alleiniger Verantwortlicher des Massakers von Oradour war, wurde von der Bundesrepublick Deutschland keiner strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Es gab zwar eine Reihe von Ermittlungsverfahren, keine führte aber zur Anklageerhebung. Auch wurde kein Beschuldigter zum Prozess nach Frankreich überstellt, da nach damaliger geltender Fassung des Grundgesetzes kein Deutscher ins Ausland ausgeliefert werden durfte. Die Staatssicherheit spürte Mitte der 1970er Jahre Heinz Barth auf. Gegen ihn wurde damals ermittelt wegen Beteiligung an Erschießungen in der Tschechoslowakei. Ermittler fanden  dabei seine Beteiligung an dem Massaker von Oradour heraus. Er war damals als SS-Obersturmführer der Führer des 1. Zuges der 3. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments gewesen. 45 Soldaten standen unter seinem Befehl denen er befahl 20 Männer, die in den Garagen eingesperrt waren, zu erschießen. 1983 wurde ihm der Prozess gemacht und er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, doch 1997 im wiedervereinten Deutschland wurde auch er wieder aus der Haft entlassen. Er starb 2007. Es wurden 2011 noch Ermittlungen wegen Mordverdacht gegen sechs ehemalige Angehörige der 3. Kompanie durch geführt und auch 2014 wurde gegen einen mutmaßlichen 88jährigen Kölner für das Verbrechen in Oradour-sur-Glane Anklage erhoben. Doch bis zu Letzt wurde niemand wirklich zur Rechenschaft gezogen und keiner musste für diese sinnloses und brutales Morden an 645 unschuldigen Menschen büßen. eine Inschrift, auf dem Friedhof von Oradour, erinnert die Menschen an die Opfer des Massakers von 1944. Die Grabstätte liegt auf dem Friedhof zwischen dem 1946 zum historischen Denkmal erklärten Ruinendorf und dem von 1947 bis 1953 wiederaufgebauten Ort. Der Friedhof ist mit Ausnahme eines Gebäudes, dem Maison d´Oradoure, die einzige Infastruktureinrichtung die die Auslöschung des Ortes überstanden hat und auch heute noch seine Funktion ausübt. Er ist der meistbesuchteste Ort Frankreichs, die meisten Besucher gedenken am Ende ihrer Besichtigung des Ruinendorfes der Opfer des Verbrechens. Es gibt zwei Denmäler unmittelbar in der Nähe des Friedhofes. Ein staatliches erbautes Denkmal das 26 Jahre lang leer gestanden hat und ein eigenes errichtetes Denmal der Vereinigung der Märtyrerfamilien und ihrer ermordeten Angehörigen, da diese sich, aufgrund des Uteils des Prozesses, weigerten diese in dem staatlichen Denkmal zu bestatten. Seit 1974 werden Alltagsgegenstände der Opfer aus der Zeit vor dem Massaker in dem staatlichen Denkmal ausgestellt und un dem privaten durch Spenden finanzierten Denkmal die Überreste der Ermordeten die aufgrund der Leichenschändung und Verbrennungen nicht mehr zugeordnet werden konnten. Die ca. 10% der Ermordeten die identifiziert werden konnten fanden ihre letzte Ruhe in den jeweiligen Familiengräbern auf dem Friedhof in Oradour-sur-Glane.

 

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